Zeitenwende für die Militärforschung?

Mittwoch, 30. Oktober, 17.00–18.30

• Anja Dahlmann, Leiterin Büro Berlin, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH), Universität Hamburg
• Prof. Dr. Rafaela Kraus, Professorin für Betriebswirtschaftslehre, Universität der Bundeswehr München
• Chris Hüppmeier, Bundesweite Initiative „Hochschulen für den Frieden – Ja zur Zivilklausel!“
• Andreas Schütz, Leitung Kommunikation & Pressesprecher, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
• Armin Himmelrath, Freier Wissenschaftsjournalist / SPIEGEL [Moderation]

Angesichts des Ukrainekriegs fordern deutsche Politikerinnen und Politiker vermehrt, die militärische Forschung in Deutschland zu stärken. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kündigte an, öffentliche Forschungsprogramme für militärische Zwecke zu öffnen und Start-Ups stärker zu fördern, etwa in den Bereichen Cybersecurity, Künstliche Intelligenz oder digitale Abfangsysteme. Bundesbildungsministerin Bettina Starck-Watzinger argumentierte, die Zivilklauseln deutscher Universitäten seien nicht mehr zeitgerecht. Auch die Expertenkommission Forschung und Innovation forderte eine stärkere Verzahnung von ziviler und militärischer Forschung. Die bayerische Landesregierung preschte noch weiter vor und beschloss einen Gesetzentwurf, der Hochschulen zur Zusammenarbeit mit der Bundeswehr verpflichten und Zivilklauseln verbieten soll. Kritker:innen befürchten eine Militarisierung der Hochschulen.

Muss Deutschland in der aktuellen geopolitischen Situation in militärische Forschung investieren, um wehrhaft zu sein? Wie ist die deutsche Militärforschung aufgestellt und wie wird sie finanziert? Welche Vorteile und welche Gefahren birgt der “Dual Use” von Forschungsergebnissen? Verhindern Zivilklauseln einen solchen “Dual Use” und welche Folgen hätte es, würden sie abgeschafft? Ist die Wissenschaftsfreiheit in Gefahr?