Fact-Checking auf dem Prüfstand – wie der Journalismus mit Desinformation umgehen sollte

Donnerstag, 31. Oktober 2024, 14.00-15.30

u.a. mit

• Prof. Dr. Christina Elmer, Professorin für Digitalen Journalismus und Datenjournalismus, TU Dortmund
• Prof. Dr. Christian P. Hoffmann, Professor für Kommunikationsmanagement und Leiter des Deepfake-Projekts, Universität Leipzig
• Bastian Zimmermann, als Redaktionsleiter und Redakteur für Digitales und Technologie, SMC [Moderation]

Desinformation ist in diesem „Superwahljahr“ ein allgegenwärtiges Thema: Immer wieder wird befürchtet, dass mit Falschinformationen Wahlen manipuliert und demokratische Prozesse untergraben werden könnten. Hinzu kommt die Sorge vor KI: Führen die zunehmende Verfügbarkeit und steigende Qualität von generativer KI dazu, dass die Verbreitung von Desinformation noch weiter zunimmt und auch die Qualität von schnell erstellten Falschmeldungen steigt?

Doch die Forschung zeigt, dass Desinformation über soziale Medien oft nur von vergleichsweise wenigen Personen geteilt und gesehen wird. Journalistische Medien haben immer noch eine sehr hohe Reichweite und werden von vielen Menschen weiterhin als vertrauenswürdiger eingeschätzt als soziale Medien oder ähnliche Online-Quellen. Daher kommt dem Journalismus eine besondere Verantwortung zu: Falschinformationen, die über journalistische Kanäle verbreitet werden, erzielen noch einmal eine ganz andere Wirkung.

Zwar scheint sich die These, dass bei der Korrektur von Desinformation oder der Berichterstattung darüber eher die Desinformation selbst im Gedächtnis bleibt, in der Mehrheit der Fälle nicht zu bestätigen. Dennoch muss der Journalismus verantwortungsvoll mit dem Thema Desinformation umgehen.

In dieser Session wollen wir herausarbeiten, wie eine verantwortungsvolle Berichterstattung zu Desinformation aussehen kann. Was ist der Stand der Forschung zu Wirkung, Verbreitung und sinnvollen Gegenmaßnahmen? Was bringen Faktenchecks?