Schiffbruch im Südchinesischen Meer – Wie hält sich Völkerrecht in Großmächtekonflikten über Wasser?
Donnerstag, 31. Oktober 2024, 11.00-11.30
- Dr. Christian Schultheiß,
Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht
Kann sich das Seevölkerrecht im Kontext von beinahe täglichen Zwischenfällen, Krisen und Zusammenstößen im Südchinesischen Meer behaupten?
Die Kombination von exzessiven Ansprüchen auf Seegebiete und natürliche Ressourcen, umstrittenen Inselgruppen und Rivalität zwischen Großmächten begründet vermehrt Zweifel, ob das Völkerrecht noch die Fähigkeit besitzt internationale Sicherheit zu wahren. Dazu passt, dass China den Schiedsspruch und die Legitimität eines internationalen Schiedsgerichts von 2016 ablehnt. Jüngste Forschung über diese Konflikte zeigt jedoch, wie dieses Schiedsverfahren auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens ganz konkrete Wirkungen erzielt. Südostasiatische Länder rücken zusammen, China ist völkerrechtlich isoliert und der Schiedsspruch erfährt Unterstützung aus Deutschland, Europa, Amerika und weiteren Ländern.